Cake Boss
Wahrscheinlich wäre ich niemals von allein auf die Idee gekommen, Konditorin zu werden.
Meine Mutter hat mich dazu gebracht. Und zwar nicht, indem sie mir das Backen gelehrt hat. Im Gegenteil: Sie war leider gar keine gute Bäckerin. Bei uns gab es daher so gut wie nie Kuchen. Mir blieb eigentlich nichts anderes übrig, als mich selbst an die Schüssel zustellen. Und so entstand meine erste, eigene Geburtstagstorte mit extra viel Schoko-Überzug. Ich war damals 12 Jahre alt – und stolz wie Oskar. Meine Mutter natürlich auch. Und schwups – ab sofort war ich für sämtliche Süßwaren zuhause zuständig. Das Backen hat mir so viel Freude gemacht, dass ich gar nicht mehr aufhören zu experimentieren und eigene Rezepte auszudenken.
Erst nach der Schulzeit habe ich den Holzlöffel für einige Zeit niedergelegt und mich für die Bücher entschieden. Heute weiß ich: Ich musste ich diesen Umweg gehen, um wirklich zu wissen, was ich will – und was ich kann. Mein Biologiestudium habe ich abgeschlossen, vier Jahre im Vertrieb gearbeitet, viel vom Leben gelernt – und nebenbei immer meine Kuchen vermisst.
Es ging nicht anders: Ich musste wieder anfangen zu backen. Erst für Freunde und nach Feierabend. Aber bald schon für Fremde, die von meinen Produkten gehört hatten. Die Kuchen wurden immer größer, die Nachfrage auch. Und mein Wunsch sowieso: Eine eigene Konditorei zu haben, war jetzt nur noch eine Frage des Mutes. Und den habe ich zum Glück nie bereut. Seit 2015 gibt es mundus – eine meiner besten Entscheidungen.